Im Mai beginnt in Costa Rica und Panama die Regenzeit und somit ist dieser Monat vor dem europäischen Sommerferienansturm einer der ruhigsten Monate des Jahres. Dies nehmen wir regelmäßig zum Anlass um nach Mittelamerika auf Inspektionsreise zu reisen.
3 Wochen und etwa 60 Hotelbesuche später können wir definitiv sagen - die Hotelbesitzer in Costa Rica und Panama haben sicherlich eine schwere Zeit während der Corona Pandemie hinter sich. Dennoch, diejenigen die die Krise überstanden haben, haben die Zeit effizient genutzt um ihre Einrichtungen bestmöglichst auf den Ansturm nach der Pandemie vorzubereiten. Und dieser kam in Costa Rica sogar schon vor der offiziellen Herabstufung der WHO, da Costa Rica bereits im August 2020 seine Grenzen für Touristen geöffnet und die Einreise relativ einfach gestaltet hat. Aber jetzt einmal von vorne...
Costa Rica Reise
Die erste Station unserer Costa Rica Reise hat uns an den Cerro de la Muerte geführt. Wer noch nie in Costa Rica war mag vielleicht etwas erstaunt sein wie kalt es dort nachts werden kann. So konnten wir die Jacke aus der Anreise direkt anlassen und genossen unsere erste Nacht in der Trogon Lodge. Der Cerro de la Muerte ist ein Paradies für Vogelbeobachter und wer Glück hat (hatten wir!) bekommt sogar den sagenumwobenen Göttervogel Quetzal zu sehen. Bei unseren Hotelinspektionen in der Umgebung trafen wir unter anderem auf das Team von Filipe DeAndrade, welcher immer wieder für National Geographic arbeitet und gerade an seinem Film "The Hummingbird Effect" dreht der bald auf Netflix zu sehen sein wird. Zu viel möchte ich nicht erzählen, aber eines kann ich vorweg nehmen - freuen Sie sich auf unglaubliche Aufnahmen, welche mit unter am Cerro de la Muerte in Costa Rica gedreht wurden!
Foto von einem Kolibri während unserer Costa Rica Reise am Cerro de la Muerte.
Weiter ging es in meine Lieblingsregion - die Bahia Drake. Es ist nun meine 17. Reise nach Costa Rica, aber ich werde einfach nicht müde von diesem kleinen, liebenswerten Land. Zugeben muss ich, dass ich kurz vergessen hatte wie viele Tiere man eigentlich in Costa Rica mit ein klein wenig Glück beobachten kann. Meiner Reisepartnerin Rachel hat es beinahe die Sprache verschlagen so fasziniert war sie von der Bahia Drake - dazu gilt zu sagen, dass sie lange auf Galapagos gelebt hat und schon sehr viel gereist ist.
Rote Aras, Leguane, Delfine, Meeresschildkröten, Affen, Faultiere und und und.. und das alles in einem wunderschönen tropischen Ambiente wo die Regenwälder direkt bis ans Meer hinunter reichen. Hätte mich vor über 20 Jahren jemand gefragt wie ich mir Costa Rica vorstelle - so hätte ich es beschrieben!
Die zweite Station unserer Costa Rica Reise - die Bahia Drake.
Rote Aras sind überall präsent und werden im Mai, in der Paarungszeit, häufig auch nur zu zweit angetroffen.
Neben zahlreichen Hotelinspektionen sind wir auch an den Rio Claro gelaufen und haben ein erfrischendes tropisches Gewitter erlebt. In diesem Jahr wird der El Nino Effekt wohl recht extrem ausfallen und so ringen viele Teile Costa Ricas, jetzt am Ende der Trockenzeit, mit den letzten Wasserreserven. Auf der Karibikseite des Landes verhält sich El Nino gegensetzlich und wo sonst das Wasser so sehr fehlt, regnet es dort teilweise sinnflutartig.
Weiter ging die Reise an den Zentralpazifik. Eine wilde, rauhe Küste prägt das Bild in dieser Region und zieht Wellenreiter aus der ganzen Welt nach Costa Rica. Für weniger abenteuerlustige Urlauber bietet die Bucht des Nationalparks Manuel Antonio ruhige und schöne Badestrände. Gerade zwei Tage vor meinem Besuch in Manuel Antonio wurde die Besucherzahl des Parks deutlich limitiert. Der am meisten besuchteste Park des Landes braucht unbedingt etwas mehr Freiraum und so unterstützen wir dieses Vorgehen nur - der Ruhetag am Dienstag ist einfach nicht ausreichend genug. Wichtig gilt jetzt zu beachten, dass man den Eintritt vorbuchen sollte auf der Online Plattform der Nationalparkverwaltung, ansonsten riskiert man die Abweisung am Eingang des Parks da alle Eintritte bereits vergeben sind.
Die Totenkopfäffchen leben in vielen Regionen Costa Ricas, so auch am Zentralpazifik.
38 Grad zeigt das Thermometer im Auto als wir über die Panamericana Richtung Norden fahren. Nach Canas geht es rechts ab und ich stelle mich auf eine sehr schlechte Straße ein. Wenn ich von einem Feldweg spreche wäre das wahrscheinlich noch untertrieben - riesige Schlaglöcher und hohe Absätze in der Straße, kombiniert mit steilen Aufstiegen - so sah die Straße nach Monteverde bei meinem letzten Besuch aus. Ich warne Rachel vor und wir fahren und fahren und die Straße bleibt und bleibt gut. Nur auf den letzten Kilometern kommen ein paar kleine Schlaglöcher, aber ansonsten wurde auf diesem Teil der Anfahrt nach Monteverde so einiges getan in letzter Zeit!
Monteverde - Must See jeder Costa Rica Highlights Reise und eigentlich eine Region in der wir die Windjacke wieder auspacken könnten. Nicht aber in diesen Tagen - El nino ist auch hier deutlich zu spüren und die Hotelbesucher erfrischen sich im Pool (kurz vorher wunderte ich mich noch warum Monteverde Outdoor Pools hat, ich kenne es nur bei frischen Temperaturen und Nebel). Bird Watching und Kaffee Touren, Hotelinspektionen und Wanderungen im Nebelwald (der viel zu trocken momentan nach Wasser ächzt) stehen auf unserem Programm.
Die Hängebrücken im Selvatura Park bieten einen tollen Blick auf die Baumkronen des Nebelwaldes. Tipp! So wie überall macht auch hier der Guide einen riesigen Unterschied. Also unbedingt dazu buchen! Das geschulte Auge sieht einfach viel mehr Tiere und die Guides haben ein weitreichendes Fachwissen zu Flora und Fauna.
Auch Nasenbären können wir in Monteverde beobachten, welche vorwiegend in Gruppen unterwegs sind.
Und es geht wieder zurück auf die Panamericana und in Richtung Norden. Rincon de la Vieja heißt unser Ziel für heute - Nationalpark, nach dem dortigen Vulkan benannt, welcher ein paar Tage nach unserem Besuch kurz ausbricht. Trockenwald und eher weniger Tiere waren bisher meine Erfahrung in diesem Park. Interessante vulkanische Erscheinungen und Abenteuersportarten in den Adventure Centern der Hotels waren bisher der Rincon de la Vieja für mich.
Diesmal war es anders - es hat uns die Sprache verschlagen. Eine unglaubliche Anzahl an Tieren konnten wir im Park und in den umliegenden Gebieten beobachten, sogar ein Tapir hat sich ganz in der Nähe des Weges im Schlamm zum schlafen gelegt (leider auch ein Nebeneffekt der Trockenheit - die Tiere sind leichter an den Wasserstellen zu sehen) und einen Flussotter haben wir gesehen. Definitiv eines DER Highlights unserer Costa Rica Reise in diesem Jahr!
Sehr gut ausgebaute Wege führen durch den Rincon de la Vieja Nationalpark.
Und die Costa Rica Reise führt uns weiter an den Vulkan Arenal, ebenfalls Must See auf der Liste der Costa Rica Highlights.
Am Fusse des Vulkans heißt es für mich vorrangig Hotels anschauen. In der Region war ich schon x-Mal, aber es gibt immer wieder Hoteländerungen und gerade nach der Pandemie hat sich doch einiges getan.
Rotaugenlaubfrösche und Tukane sehen wir mit etwas Glück in der Region Arenal. Tourenanbieter für Unternehmungen in der Region gibt es viele, wir arbeiten sehr gerne mit dem Ökozentrum Danaus zusammen welches tolle und erfahrene Guides garantiert.
Wer den Vulkan erleben möchte, die Region aber vorrangig abseits der Touristenströme kennen lernen möchte, übernachtet in der wunderschönen Chachagua Lodge. In 25 min. ist, wer denn möchte, in La Fortuna. Ansonsten gibt es hier Natur pur, eine tolle Lodge mit ausgezeichnetem Essen und einem hervorragendem Service. Wir entspannen in den warmen Wasserbecken, die aus der lodgeeigenen Quelle mit Frischwasser versorgt und dann aufgeheizt werden.
Landleguane treffen wir auf Costa Rica Reisen immer wieder an. Die harmlosen Gefährten sind teilweise sehr neugierig und faszinieren uns jedes Mal aufs neue.
Am Vulkan Tenorio halte ich noch für eine Nacht um einige Hotels anzuschauen und dann geht es zurück ins Zentraltal. Mit den Kollegen im Büro vor Ort besprechen wir noch so einiges und dann startet auch schon mein Flieger nach Panama.
Panama Reise
Auch in Panama war ich schon häufig, wenn auch lange nicht so oft wie in Costa Rica. Panama City habe ich dabei aber in den letzten Jahren immer wieder umgangen und somit kam die Idee auf den Stopp Over dieser Reise zu nutzen um mich in Panama City und allen Touren um die Stadt auf den aktuellen Stand zu bringen.
Panama City ist wirklich eine beeindruckende Stadt, in welcher die Kontraste kaum größer sein könnten. Die moderne Neustadt mit ihren Hochhäusern erinnert an Manhatten und wird den einen oder anderen Besucher sicherlich staunend sagen lassen "wow, ich hätte nie gedacht, dass eine Großstadt in Mittelamerika so aussehen kann".
Eine Citytour inklusive Neustadt, Altstadt, dem Causeway und den Miraflores Schleusen sind ein Must Do jeder Panama Reise. Da die Miraflores Schleusen momentan umgebaut werden kann hier nur eine Plattform besucht werden, dafür gibt es ganz neu einen 3d Film über die Geschichte des Panama Kanals im riesigen IMAX Kino. Erzählt von Morgan Freeman nimmt einen dieser Film sofort in seinen Bann um die Geschichte des legendären Kanals besser zu verstehen.
An Tag 2 unternehme ich eine Teildurchquerung durch den Panama Kanal. Ein absolut unvergessliches Erlebnis, wenn es auch beinahe 40 Grad hat und nach kurzer Zeit viele Besucher einen Platz im unteren, klimatisierten Teil des Schiffes suchen. Hier versteht man erst so richtig wie der Kanal geplant wurde, was der Gatun See wirklich ist und woher das Wasser kommt.
Ich schreibe dazu nicht zu viel, diese Tour sollten Sie auf Ihrer Panama Reise unbedingt selber unternehmen.
Wichtig gilt zu beachten, dass nach der Pandemie bisher die Termine der Durchquerung nur am Wochenende statt finden. Sobald der Tourismus wieder komplett angelaufen ist, wird sich dies eventuell erneut auf mehr Tage ausweiten. Meiner Meinung nach ist die Teildurchquerung mehr als ausreichend, eine Komplettdurchquerung empfehle ich nur wer dies auf seiner Life Bucket List stehen hat oder großer Panama Kanal Fan ist - es geht dann doch recht lange durch die Schleusen, wobei das Schiff einen prima mit Essen und Trinken versorgt.
Riesige Schiffe fahren an uns vorbei und der Sprecher unseres Touristenbootes erklärt jedes Detail und lässt einen unter anderem fasziniert aufhorchen wenn es zum Beispiel darum geht wie viel denn ein Containerschiff zahlt um durch den Kanal zu fahren. Auch hier nicht zu viele Infos vorab...
Die weiteren Tage in Panama nutzen wir für Hotelinspektionen, den Besuch der Embera Indigenas und dem Soberania Nationalpark. Unglaublich, dass alle dies im nahen Umfeld der riesigen Metropole liegt.
Die gut erhaltene Altstadt Panama Citys wurde 1997 zum Unesco Weltkulturerbe erklärt. Heute gibt es hier zahlreiche Restaurants, Shops und Luxushotels welche in wunderschöner Renovierungsarbeit wieder hergestellt wurden. Uns erinnert die Altstadt an La Habana und Cartagena - einfach toll!